Es gibt einen Grund, warum die World Series of Poker (WSOP) die prestigeträchtigste Marke der Pokerwelt ist - und ihre Geschichte ist nur ein Teil davon.
Bereits mehr als drei Jahrzehnte vor dem Poker-Boom Mitte der 2000er waren Las Vegas und die WSOP der Ort für Pokerspieler. Die Idee für die WSOP entstand 1969, als Tom Moore und Vic Vickrey die besten Spieler der Welt ins Holiday Casino in Reno, Nevada, zur Texas Gamblers Reunion einluden.
Damals wurden nur Cash Games gespielt, und als Benny Binion, der Besitzer vom Binion’s Horseshoe, das Geschehen beobachtete, hatte er eine Idee – ein jährliches Event in seinem Casino in Las Vegas zu veranstalten. Nachdem er von Moore und Vickery bestätigt bekam, dass sie kein weiteres Treffen planen, erhielt Binion ihren Segen, die Veranstaltung nach Las Vegas.
1970 feierte die WSOP Premiere, aber nicht so, wie die Welt sie heute kennt. In diesem ersten Jahr lud Binion sieben der besten Spieler der Welt ein, um gegeneinander anzutreten – Doyle Brunson, Johnny Moss, Sailor Roberts, Crandell Addington, Carl Cannon, Puggy Pearson und „Amarillo“ Slim Preston. Wieder wurden ausschließlich Cash Games gespielt, und am Ende stimmten die Teilnehmer darüber ab, wer ihrer Meinung nach der beste Spieler war. Die Wahl fiel auf Johnny Moss.
Nach dem ersten Treffen schlug ein Reporter Binion vor, die Veranstaltung aufzupeppen, indem er die Spieler in einem Modus antreten lässt, der einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Cash Games passten nicht wirklich dazu, aber ein Freezeout-Turnier schon. 1971 zahlten dann ein halbes Dutzend Spieler $5.000, um am ersten WSOP-Turnier der Geschichte teilzunehmen (im folgenden Jahr stieg der Buy-in auf $10.000 und ist seitdem gleichgeblieben). Erstaunlicherweise gewann Moss erneut und kassierte $30.000.
Von diesem Zeitpunkt wuchs die WSOP Jahr für Jahr. Schon bald wurden weitere Turniere in den Zeitplan aufgenommen, und 1976 wurde der Silberpokal zugunsten des mittlerweile begehrten Bracelets abgeschafft. Dennoch gilt auch jeder Spieler, der 1970 bis 1975 ein WSOP-Turnier gewonnen hat, immer noch als „Bracelet-Gewinner“.
Seit mehr als 50 Jahren ist der Gewinn des WSOP Main Events (auch bekannt als „The Big One“) der Traum eines jeden Pokerspielers. Zwei Spieler haben das Turnier dreimal gewonnen: Moss und Stu Ungar. Doyle Brunson und Johnny Chan triumphierte jeweils zweimal, und alle vier haben es auch in aufeinanderfolgenden Jahren geschafft.