Jonathan Tamayo gewinnt den WSOP Main Event 2024
Die World Series of Poker 2024 ist im Kasten! Zum Abschluss stand das große Finale beim $10.000 Main Event aka World Championship No-Limit Hold’em auf dem Programm, und es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Finale furioso.
Die Ausgangspositionen zum 10. und letzten Spieltag
Seat 1: Niklas Astedt (Schweden), 223.000.000 Chips (74 Big Blinds)
Seat 2: Jordan Griff (USA), 187.000.000 (62)
Seat 3: Jonathan Tamayo (USA), 197.000.000 (66)
Level 42: 1.500.000/3.000.000/3.000.000
Paukenschlag direkt zum Auftakt
Trotz der knapp beieinander liegenden Chipcounts wurde Niklas Astedt als Topfavorit gehandelt. Doch wer sein Geld auf den Schweden gesetzt hatte, musste sich davon bereits nach neun Händen verabschieden. Astedt raiste am Button mit K♥J♦auf 8.000.000, callte wenig später die 3-Bet auf 28.000.000 von Griff aus dem Small Blind.
Griff war mit 9♣9♠ unterwegs, floppte auf 10♣9♦3♦ ein Set. Astedt callte mit dem Gutshot plus Overcards weitere 28.000.000, ehe am Turn der J♣ fiel. Griff machte nicht lange rum, stellte seine 159.000.000 All-in und hatte Astedt um 1.000.000 gecovert. Der Schwede benötigte mehrere Minuten, um das Puzzle für sich zu lösen, machte den Call mit Toppair und lag falsch. Der K♥ am River war entsprechend wertlos. Das Trostpflaster für Rang drei war $4 Millionen wert, der Traum vom Titelgewinn aber geplatzt.
Start ins Heads-up mit offenem Visier
Durch diesen gewaltigen Pot führte Griff vor dem entscheidenden Heads-up gegen Jonathan Tamayo zwar deutlich mit 432.500.000 zu 174.500.000 Chips, letztgenannter stand mit knapp 44 Big Blinds aber keinesfalls unter Druck.
Und tatsächlich erwischte Tamayo den deutlich besseren Start. Er benötigte gerade einmal vier Hände, um den Spieß umzudrehen, baute seinen Stack im weiteren Verlauf sogar auf 441.000.000 aus. Es war aber längst nicht die letzte Wendung in diesem hochspannenden Heads-up.
Denn auch die ersten All-ins ließen nicht lange auf sich warten. Zunächst traf Griff mit J♥6♥ auf Q♦6♠5♣J♦ Twopair und stellte nach dem Check von Tamayo seine 97.500.000 All-in. Tamayo, der vor dem Flop die 3-Bet und am Flop die Contibet gespielt hatte, schmeckte das überhaupt nicht. Doch er machte den Call mit A♣J♣ und nach dem K♣ am River verdoppelte Griff auf 323.000.000.
Double-Ups in Serie
In der Folge dominierte Griff, und es dauerte nicht lange, bis Tamayo erstmals All-in war. Per 4-Bet stellte er 155.000.000 Chips mit K♥10♠in die Mitte, bekam den Call von Griff mit 7♠7♣ und floppte auf Q♥J♥9♥ die Straight. Auch diesmal änderte sich hinten raus nichts, sodass die Counts wieder nahezu ausgeglichen waren.
Das Muster blieb gleich. Tamayo zog davon, aber auch er schaffte es nicht den Deckel draufzusetzen. Griff setzte seine wilde Spielweise fort und hatte immer wieder Erfolg. Mit 6♠6♣ callte er nach der 4-Bet von Tamayo für 233.000.000 All-in, gewann den Coinflip gegen A♣8♥ auf J♥6♥3♣4♣8♣ mit dem Set.
Wenig später begann die Hand harmlos. Griff füllte den Small Blind auf, Tamayo checkte den Big Blind. Offensichtlich hatten beide den 7♦4♠3♣ Flop ordentlich getroffen, denn es kam zum All-in für Tamayo. Mit 8♦7♠ lag er gegen 5♦4♥ vorn, auch hier änderten Turn und River nichts. Alles wieder offen.
Jonathan Tamayo gewinnt das Bracelet und $10 Millionen
Tamayo gewann danach viele kleine und mittlere Pots, zog erneut davon, sodass Griff wieder die Brechstange rausholte. Er callte das Raise auf 12.500.000 vor dem Flop mit 9♥6♣, der Flop brachte 9♦8♣3♦. Tamayo spielte 10.000.000 an, Griff erhöhte auf 40.000.000 und callte wenig später zum All-in. Tamayo drehte im Showdown 8♦3♠ für Twopair um, lag also vorne gegen das Toppair. Auch in diesem Fall hielt die beste Hand im Showdown, denn weder das A♣ noch die 5♦ halfen Griff.
Als Runner-up kassierte Griff $6.000.000 Preisgeld, während Jonathan Tamayo sich in die Liste der Pokerweltmeister einträgt und neben dem wichtigsten Bracelet der Pokerwelt sensationelle $10 Millionen kassiert. Damit gewinnt zum zweiten Mal in Folge ein US-Amerikaner das größte Pokerturnier der Welt, was längst nicht mehr selbstverständlich ist.